Equine maligne Hyperthermie (EMH)
Die Equine maligne Hyperthermie, kurz EMH oder MH, ist keine Krankheit an sich, sondern ein
medizinischer Notfall, der nach Verabreichung bestimmter Narkosemittel auftreten kann,
wenn das Pferd denn genetisch bedingt, dafür anfällig ist.
Dabei handelt es sich um eine erblich bedingte Fehlfunktion der quergestreiften Muskulatur,
wie beispielsweise des Skelettmuskels, die erst auftritt, wenn dem betroffenen Pferd für eine
bevorstehende Operation Narkosemittel verabreicht werden.
EMH verursacht einen Abbau der quergestreiften Muskulatur und es kommt zu einer Übersäuerung des
Blutes.
Kurze Zeit nach Verabreichung des Anästhetikums fängt der Stoffwechsel der Skelettmuskulatur an,
zu „entgleisen“.
Die Körpertemperatur steigt stark an und die Muskulatur beginnt zu krampfen und zu zucken.
Es kommt zu Atembeschwerden und übermäßigem Schwitzen.
Der Allgemeinzustand des narkotisierten Pferdes verschlechtert sich rapide und es kommt zu
Herzrhythmusstörungen sowie zu Nierenfunktionsbeeinträchtigungen,
was zum kompletten Kollaps und zum Tod führt, werden nicht sofort Gegenmaßnahmen eingeleitet.
Die OP muss abgebrochen, die Anästhesie beendet und der Körper des Pferdes gekühlt und entsprechend
weiter behandelt werden.
Vierunddreißig Prozent der Fälle führen zum Tod, weshalb vor einer Operation das Pferd immer getestet
werden sollte.
Dabei spielt es keine Rolle, welcher Rasse das Pferd angehört, denn die Veranlagung kommt bei vielen
Rassen vor.
Das EMH-Gen wird von den Elterntieren autosomal-dominant vererbt,
weshalb mit EMH-Trägern besser nicht gezüchtet werden sollte.
In der Quarterhorse-Zucht ist so ein Test bereits seit 2014 Pflicht.
Ursache:
EMH wird durch die Abgabe von Narkosemitteln an erblich vorbelastete Pferde verursacht.
Verlauf:
Nach Abgabe des Narkosemittels reagiert die quergestreifte Muskulatur mit einem Abbau,
das Blut fängt an, zu übersäuern und der Stoffwechsel der Muskulatur entgleist komplett.
Die Muskeln beginnen zu krampfen und die Körpertemperatur des Pferde steigt rapide.
Es folgen Atembeschwerden und übermäßiges Schwitzen.
Es kann zu Herzrhythmusstörungen und Nierenfunktionsbeeinträchtigungen kommen,
was nicht selten und wenn man nicht sofort Gegenmaßnahmen einleitet, zum Tod des Pferdes führen kann.
Symptome:
- Zucken und Krampfen der Muskulatur
- Steigende Körpertemperatur
- Schwitzen
- Atembeschwerden
Heilungschancen:
Die Equine maligne Hyperthermie ist behandelbar, wenn man denn sofort reagiert,
sollte man das Pferd vor Abgabe des Narkosemittels nicht auf das EMH-Gen getestet haben.
Pferde, die Träger des EMH-Gens sind, können von ihrer erblichen Belastung nicht geheilt werden.
Man kann nur versuchen zu vermeiden, daß mit solch erblich belastete Pferden ahnungslos weiter
gezüchtet wird.
Text & Grafiken: Nadja von der Hocht
Foto: Operation an einem Pferd ohne Gendefekt
Universitaetbern, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons