Haltung

Laufstall Leben Pferde und Ponys aber auch Maultiere oder Esel in menschlicher Obhut, muß der Mensch sich gut und ihren Bedürfnissen entsprechend um sie kümmern. Denn sobald das Pferd ein Dach über dem Kopf hat und so untergebracht wird, daß es für den Menschen jederzeit bequem greifbar ist, unterscheidet sich sein Tagesablauf grundlegend von dem seiner Artgenossen in freier Wildbahn. Normalerweise ist ein Pferd ca. 16 Stunden am Tag in Bewegung um Futter zu suchen oder zu Grasen. Dabei legt es zwischen 30 und 40 Kilometer zurück. Als Fluchttier hat es einen großen Bewegungsbedarf, der auch mit fleißigem Training seitens des Menschen oder über den Reit- und Fahrsport nicht vollständig abgedeckt wird. Deshalb sollte man dem Haus- und Sportpferd immer viel und lange Gelegenheit geben, sich selbständig zu bewegen, auch wenn es nicht gerade für die Arbeit gebraucht wird oder diverse Turnierübungen absolvieren muß. Genauso wichtig ist es, seinem Pferd die Gelegenheit zu geben soziale Kontakte mit Artgenossen zu knüpfen und zu pflegen. Als Herdentier sollte man ein Pferd niemals alleine halten. Dabei muß man allerdings auf die Verträglichkeit der Pferde untereinander und das soziale Gefüge Rücksicht nehmen. Pferde richten sich immer nach ihrer selbst festgelegten Rangordnung und wenn man unwissentlich ein rangniedriges Tier mit der Leitstute zusammengestellt hat, kann das ganz schnell mit Bißwunden, Blessuren und einer verstörten und traumatisierten Pferdeseele enden.
Seit das Pferd mit dem Menschen zusammen lebt, hat sich der Mensch verschiedene Haltungsmöglichkeiten ausgedacht, um es unterzubringen. Davon sind einige artgerechter als andere und eine, nämlich die Anbinde- bzw. Ständerhaltung, ist heute sogar in den meisten Bundesländern verboten, weil sie so gar nichts mit dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Pferdes zu tun hat.
Pferde benötigen frische, staubfreie Luft, Licht, artgerechtes Futter, sauberes Wasser, genügen Auslauf und die Gesellschaft von Artgenossen. Abwechslung im Tagesablauf und ein freier Ausblick sind auch von Vorteil. Ebenso wie eine Unterstellstellmöglichkeit, die Schatten spendet und vor Wind und Wetter schützt.
Hat das Pferd keine Gelegenheit ständig an Futter, wie Gras oder Stroh heran zu kommen, wenn es das will, muß der Mensch ihm regelmäßig das Futter zukommen lassen. Da das Pferd einen verhältnismäßig kleinen Magen hat, sollte über den Tag verteilt genügend Futter in kleinen Mengen verfügbar sein. Für eine gesunde Verdauung in der Stallhaltung gilt: Raufutter vor Kraftfutter und das mindestens dreimal täglich.
Für die Besuche von Tierarzt und Hufschmied sollten Licht und ein Elektroanschluss kostenlos und frei zugänglich sein.

Wie man sein Pferd halten und unterbringen möchte, hängt davon ab, wie viel Platz, bzw. Land zur Verfügung steht und wie groß die Herde ist, falls es eine gibt. Die Haltungsmöglichkeiten unter denen man wählen kann währen diese hier:

1. Boxenhaltung
2. Gruppenauslaufhaltung
3. Laufstallhaltung
4. Offenstallhaltung
5. Paddockboxenhaltung
6. Pensionspferdehaltung
7. Robusthaltung / Weidehaltung
8. Ständerhaltung / Anbindehaltung


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