Lunge & Atmung

Atmungsorgane Als Lauftier hängt die Leistungsfähigkeit des Pferdes von gesunden Atmungsorganen ab. Im Ruhezustand kann die Lunge eines Pferdes ein Luftvolumen von fünf Litern fassen. Das ist die zehnfache Menge an Luft, die in eine menschliche Lunge passt! Bei körperlicher Anstrengung kann ein trainiertes Pferd sogar bis zu zwanzig Liter Sauerstoff einatmen! Die großen Lungenflügel des Pferdes beanspruchen beinahe den gesamten Brustraum.
Die Atemluft beginnt ihren Weg durch die Nüstern. Ein Pferd kann nämlich nicht durch das Maul atmen. In den Nasenhöhlen wird die Luft erwärmt und Staubpartikel werden ausgefiltert. Durch die Luftröhre gelangt die sauerstoffreiche Luft in die Lunge. Am Brusteingang teilt sich die Luftröhre in zwei kleine Rohre auf, die Hauptbronchien. Diese verästeln sich, wie die Zweige an einem Baum wiederum in kleinere Bronchuli. Die allerfeinsten dieser Verästelungen nennt man Bronchiolen. Die Bronchiolen beherbergen winzig kleine Lungenbläschen, von 0,3 Millimetern Durchmesser, die in ihrer Form und Anordnung an Traubenreben erinnern.

Lungenbläschen / Alveolen Gasaustausch in der Alveole

Die Lunge eines Pferdes beinhaltet mehrere Millionen dieser Lungenbläschen, die auch Alveolen genannt werden. In diesen Alveolen findet der Gasaustausch statt. Der eingeatmete Sauerstoff wird an die Kapillaren, kleinste Blutgefäße, die sich an den Wänden der Lungenbläschen befinden, ins Blut aufgenommen und Kohlendioxid wird zum Ausatmen abgegeben. Rechnet man die Oberflächen dieser Lungenbläschen zusammen, kommt man auf eine Gesamtoberfläche von über einhundert Quadratmeter!
Die Lunge verfügt außerdem über ein Schutz- und Reinigungssystem in Form von dünnflüssigem Schleim, der in den Becherzellen der Schleimhaut produziert wird und sich in Richtung der Nasenöffnungen bewegt. Mit diesem Schleim werden kleine, eingedrungene Fremdkörper, die der Filterung in den Nüstern entgangen sind, aber trotzdem in der Lunge nichts zu suchen haben, zusammen mit abgestorbenen Zellen, Bakterien oder Viren hinaus gespült. Hilfreich dabei ist der Hustenreflex, mit dessen Hilfe auch größere Teilchen aus den oberen Atemwegen wie Nase, Rachen und Luftröhre hinaus befördert werden.

Grafiken: von der Hocht Mediendesigh

Anzeige